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Blog / Healthy Living

No Poo – Mein 6 Monate Erfahrungsbericht

No Poo Haare Waschen Erfahrungsbericht

Hi Herzensmensch,

No Poo, hast du schon davon gehört? No Poo steht für eine Haarwäsche ohne Shampoo. Die Haarwäsche alleine mit Wasser ist nicht nur umweltfreundlicher, sondern auch hautfreundlicher, erfordert aber eine Umstellung! Genau davon möchte ich dir im heutigen Erfahrungsbericht erzählen.

Warum No Poo?

Mehr und mehr Leute machen sich Gedanken über ihren Einfluss auf die Umwelt und wie sie nachhaltiger leben können. Gerade im Badezimmer verstecken sich viele unnötige Produkte, die die Umwelt mit mehr Plastik und chemischen Inhaltsstoffen verschmutzen. Shampoo ist da keine Ausnahme. Denn herkömmliche Shampoos sind immer in Einweg-Plastikflaschen verpackt und enthalten neben Tensiden meist auch chemische Duftstoffe. Einige Tenside können sich negativ auf unsere Gesundheit auswirken und sind zudem auch schlecht für die Umwelt. Das liegt daran, dass die meisten Tenside erdölbasiert sind, und ihre Abbauprodukte über unser Abwasser in die Umwelt gelangt und dort sehr lange verbleiben. Sie können schädlich auf Wasserorganismen wirken und sind deshalb schlecht für Pflanzen und Tiere im Wasser. Es gibt aber auch pflanzliche Tenside, wie zum Beispiel die Saponine in der Kastanie, die ökologisch abbaubar sind. Dies im Dschungel der Waschmittel, Seifen, Duschgels und Shampoos als Konsument zu durchblicken, ist aber gar nicht so einfach. Grund genug, sich nach Alternativen zur Haarwäsche umzusehen.

Umweltfreundliche Haarwäsche: Alternativen zum Shampoo

Vor gut zwei Jahren habe ich mich an der Roggenhaarwäsche versucht. Dabei vermischt man Roggenmehl mit Wasser und wäscht sich damit die Haare. Anfangs hat es halbwegs funktioniert, aber es ist eine furchtbare Sauerei und oft habe ich mir am Tag danach noch mühselig irgendwelche Mehlreste aus den Haaren gebürstet. Ganz zu schweigen von der Dusche und dem Abfluss.. Außerdem habe ich damit leider nicht lange durchgehalten, da sich meistens nach einigen Haarwäschen am Hinterkopf viel Fett gesammelt hat und ich nicht mehr weiterwusste und wieder zum Shampoo greifen musste. Für manche mag es funktionierten, ich kann euch dafür keine Empfehlung aussprechen.

Dann habe ich Haarseife ausprobiert, ein festes Shampoo-Stück, ähnlich zu fester Seife. Nach einer langen Suche hatte ich dann endlich eines gefunden, das die Haare nicht klebrig und speckig macht, aber feste Shampoos trocknen die Haut und Haare stark aus. Gerade in Berlin sowieso ein schwieriges Thema, weil das Wasser sehr kalkhaltig und damit nicht besonders haar- und hautpflegend ist. Funktioniert vielleicht für den ein oder anderen gut, da ich aber zu Allergiker-Haut neige und insbesondere auf der Kopfhaut Neurodermitis habe, plagen mich sowieso immer trockene Schuppen. Insbesondere letztes Jahr, nachdem ich von einer langen Bali Reise wieder zurück in Deutschland war, hat meine Kopfhaut einiges mitgemacht. Ich kann nur vermuten, was den starken Haarausfall (unter dem Link findest du einen Ratgeber dazu) ausgelöst hat. Einfach der Stress der Reise und natürlich auch Beginn der Corona-Pandemie? Oder die Umstellung von sehr hohen, luft-feuchten Temperaturen auf kühles, trockenes Wetter in Berlin? Langfristig war das feste Shampoo jedenfalls für mich auch nicht die richtige Lösung.

No Poo als die Lösung

Dann kam zur rechten Zeit von den beiden Mädels von Haarweisheiten die Anfrage, ihren online Kurs „Das intuitive Haar“ auszuprobieren. Keine Wäsche mit Roggenmehl, auch kein festes Shampoo, sondern einfach nur WASSER. Gemeinsam mit zwei Bürsten, Bürstenreinigern und einem kompletten online Kurs, der die Methode von No Poo erklärt. Der Moment war gut, immerhin war ich darauf eingestellt, in der Umstellung durchgehend fettige Haare zu haben und im Lockdown stört das ja nicht ganz so arg. Aber weit gefehlt, die Anleitung und die richtige Bürstenroutine haben die Umstellung supereasy gemacht und meine Haare waren ehrlicherweise kaum fettig.

So funktioniert No Poo

Ich will hier natürlich nicht im Detail verraten, was die Geheimnisse vom erfolgreichen No Poo sind, immerhin durfte ich den Traumhaar Kurs gratis probieren und auf Instagram darüber berichten. Die Idee von No Poo ist, dass das Sebum, also die natürlichen Fette auf unserer Kopfhaut, in unseren Haarlängen verteilt werden und nur der überschüssige Teil mit Wasser ausgespült wird. Eine gute Bürstenroutine ist bei längeren Haaren bei No Poo unabdingbar.

Anstatt also mit einem Shampoo aus Tensiden und Chemikalien die gesunden Fette herauszuwaschen und dann eine Spülung mit Silikon zur Haarpflege aufzutragen, nutzen wir nur die natürliche, körpereigene Haarpflege. Insbesondere Silikone, die oft in Shampoos und Spülungen enthalten sind, lassen unsere Haare zwar weich werden, legen sich aber eigentlich nur äußerlich um die Haarschicht herum und pflegen unsere Haare nicht wirklich. Selbiges gilt auch für die Kopfhaut: Warum die gesunden, natürlichen Fette abwaschen? Der Körper produziert sie zur Pflege und wir waschen Sie mir hartnäckigen Shampoos ab. Shampoo ist also eigentlich ein unnötiges Produkt, das den natürlichen Prozess unseres Körpers stört. Schau dir gerne die Reportage von Johnny Harris‘ zu diesem Thema an: (englisch)

Wie lange dauert die Umstellung?

Wasser hat eine sanftere Waschkraft und entfernt nur den Überschuss von Fetten. Gerade am Anfang verlangt dies eine Umstellung, denn dein Körper ist gewohnt nach einer Shampoo-Wäsche stark nachfetten zu müssen. Erst nach und nach reguliert sich die Talgproduktion und wird heruntergefahren. Der Körper wird sich aber einpendeln und irgendwann genau so viel Sebum produzieren, wie er benötigt, um deine Haare bis in die Spitzen gepflegt zu halten. Wie lange diese Umstellung dauert? Jeder Körper ist anders, und immerhin haben sich die meisten von uns ihr Leben lang mit Shampoo die Haare gewaschen und die Talgproduktion anders trainiert. Aber der Körper ist nicht in Stein gemeißelt und lernt schnell. Ich wasche mir die Haare tatsächlich nicht öfters als früher, seit ich No Poo unterwegs bin, dazu aber mehr bei den Vorteilen. Zuerst möchte ich dir den einen großen Nachteil, den No Poo bei mir hat, nicht verheimlichen.

Nachteile von No Poo

Die No Poo Haarpflege ist bei mir definitiv zeitaufwendiger. Ich habe relativ viele und auch relativ dicke Haare. Ich muss meine Haare in verschiedenen Schichten bürsten und die Haarspülung ist bei mir ebenso ein längerer Prozess. Also schnell unter die Dusche hüpfen und Haare waschen gibt es mit No Poo bei mir nicht mehr. Ich denke aber, dass andere No Poo Anhänger*innen mit anderen Haarstrukturen da auch andere Erfahrungen machen als ich.

Vorteile von No Poo

Gut ist aber, dass ich meine Haare mit der richtigen Bürstenpflege nicht öfters waschen muss als früher. Tatsächlich nur alle 5-7 Tage, je nachdem, wie viel ich schwitze. Bad Hair Days habe ich schon noch ab und zu, ich kann aber definitiv sagen, dass meine Haare viel besser zu bändigen sind. Schaumfestiger, Haarspray oder Gel sind nicht nötig. Die Haare sind mit No Poo deutlich griffiger geworden und lassen sich sehr gut zurecht kämmen. Auch mein Babyhaar ist fast weg. Für die meisten gibt es einen riesen Vorteil von No Poo: Mehr Volumen! Meine Haare waren auch davor schon genügend voluminös finde ich, ich freue mich eher über die Tatsache, das Volumen besser handeln zu können.

Auch allgemein freue ich mich darüber, meinem Körper eine Pause von unnötigen Pflegeprodukten zu gönnen und die natürliche Hautregulation zu fördern. Meine Neurodermitis ist nicht verschwunden, insbesondere jetzt im Winter war sie aber deutlich milder, wo sie normalerweise deutlich stärker wäre. Wegen Corona war ich lange nicht beim Friseur, meine Spitzen sind aber immer noch okay und ich finde weniger Spliss und allgemein auch weniger Haarbruch. Das sah in den letzten Jahren definitiv anders aus und ich schreibe die Veränderung definitiv dem No Poo zu.

No Poo Haarwäsche gepflegte Spitze
Nach 6 Monaten ohne Friseur sehen meine Spitzen immer noch ziemlich gut aus

Fazit

Wem eine natürliche, umweltfreundliche Haarpflege etwas Zeit wert ist, der ist bei No Poo genau richtig. Gesündere Haare, gepflegte Spitzen, Volumen und gute Kämmbarkeit sind mir mehr Wert, auch wenn ich mehr Zeit für die Haarwäsche einplanen muss. So schlimm ist Duschen am Ende ja auch nicht. 😉

Deine,

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Yogalehrerin Anna Oberleitner schreibt auf ihrem Blog www.herzensmensch.at über Yoga, Achtsamkeit, Nachhaltigkeit und bewusstes Leben. Sie inspiriert dich mit Tipps und Impulsen auch dein Leben bewusster zu gestalten.